Erinnerungen


Sommernacht in Bankau

Der Tag ging schlafen.  Reglos ruhen Zweige

Und Büsche überm stummen Wiesenland,

Auf das mit leisen, mütterlichen Händen

Die Nacht schon breite ihr Traumgewand.

 

Gleich greisen Wächtern stehn die wucht'gen Weiden

Gebeugten Hauptes überm Wiesenbach -

Das Sägewerk träumt schwarz und stumm ins Dunkel

Im stillen Wasser schläft ein Hüttendach.

 

Da loht der Himmel überm samtnen Walde

Jäh auf - und durch den Wolkenvorhang bricht

Der Mond und überstreut den dunklen Schleier

Der Nacht mit zauberischem Märchenlicht.

von Hildegard Diehl
aus Heimatkalender Kreuzburg O/S 1926

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